In unserem Atelier in Meiringen entstehen jährlich rund 6'000 Edelweisshemden. Dabei wird auf höchste Qualität geachtet, beim Stoff wie bei der Verarbeitung. In jedem Hemd steckt viel Schweizer Handarbeit.
Um ein klassisches Edelweisshemd in Grösse M zu produzieren, verbraucht eine geübte Schneiderin ca. 1,4 – 1,7 Meter Stoff. Dieser wird in etwa 70 Minuten vom Stoffballen zum fertigen Hemd, bestehend aus 30 Teilen, verarbeitet.
30 Teile zu erstellen und Schritt für Schritt zu einem original Edelweisshemd zusammenzufügen ist eine Routinearbeit im Atelier in Meiringen. Der Stoff, exklusiv für das Märithüsli im Alpenraum gewoben, stellt natürlich die Grundlage für die Arbeit. Um einen Stoff zu produzieren, der den hohen Qualitätsanforderungen entspricht, kommt garngefärbtes Doppelzwirn zum Einsatz. Der gewobene Stoff, jeweils 1000 Meter pro Farbe, wird anschliessen durch verschiedene Ausrüstungsverfahren veredelt. Dadurch erhält der Stoff den angenehmen Tragekomfort, welcher von den Trägern so geschätzt werden. Nach einer eingehenden Qualitätsprüfung werden Stoffballen à 60 Metern gerollt, eine handliche Grösse für den Zuschnitt im Atelier.
Dort ist Präzisionsarbeit gefragt. Die Schnittmuster werden mit Schneiderkreide oder per CAD-Ausdruck auf den Stoff aufgetragen, welcher auf dem Zuschnitttisch ausgelegt wird. Bis 60 Stofflagen können übereinandergelegt und zusammen geschnitten werden, wobei der Stoff haargenau gleich liegen muss, damit das Muster von der ersten bis zur letzten Lage gleich geschnitten wird. Der Verlauf des Stoffmusters spielt auch beim Auftragen der Kreide eine wichtige Rolle: das Edelweiss soll im Kragen oder bei der vorderen Mitte genauestens passen. Je nach Anzahl der Stofflagen werden im Zuschnitt verschiede Werkzeuge benutzt: bei wenigen Stofflagen eignet sich eine Schere, ab mehreren kommt eine elektrische Rundschere zum Einsatz. Da diese bei vielen Lagen durch die Rundung zu wenig genau ist, können ein gerades „Stichmesser“ und eine Bandsäge zum Einsatz kommen.
Um die danach folgenden Näharbeiten zu erleichtern, ist eine gute Vorbereitungsarbeit zwingend. Die verschiedenen Teile werden an den Nahträndern umgebügelt, Krageneinlagen durch die Kragenpresse mit dem Stoff verbunden. Erst danach kommen die einzelnen Teile in die Näherei.
Mit schnellen Industriemaschinen werden durch Steppnähte die verschiedenen Teile zusammengenäht. Overlockmaschinen kommen zum Einsatz, um Vorder- und Rückenteil zusammenzunähen. So nimmt das Hemd langsam Form an, bis zum Abschluss der Näharbeiten mit Saumnähten die letzten Stiche gesetzt werden.
Anschliessen werden mit einer speziellen Maschine die Knopflöcher geschnitten und sogleich vernäht. Auch hier ist äusserste Präzision gefragt: die anschliessend am Hemd angenähten Knöpfe sollen ja dem genau gleichen Abstand entsprechen. Mit dem anschliessenden Annähen der Knöpfe ist das Hemd fast fertig. Wie bei vielen handwerklichen Tätigkeiten, folgt das Finish: das Hemd wird gebügelt, abstehende Fäden entfernt, das Hemd gefaltet.
Obwohl in Meiringen mit einer Nähstrasse gearbeitet werden kann, ist die Schneiderei auch heute mehr Atelier als Fabrik. Dies führt dazu, dass die Arbeit vielseitig ist. Im Sinne der Familie, die den heutigen Familienbetrieb zu fünft führen und noch lange Ihre beliebten Jenni-Hemden produzieren wollen.
Ganz nach dem Grundsatz: robust, traditionell und doch modern.